Tauchsafari auf der Colona VI


Die Colona VI
Für unseren Urlaub in Thailand über Weihnachten/Neujahr suchten wir ein Safariboot ab Phuket und wurden bald fündig. Die Colona VI befuhr die von uns gewünschte Route zu den Similan Inseln zum gewünschten Zeitraum vom 28.12.2007 bis 03.01.2008. Nach einigen Recherchen übers Internet waren wir uns sicher, das richtige Boot gefunden zu haben.

Die Kontaktaufnahme und die Buchung über E-Mail und Internet waren problemlos. Alle Fragen wurden von Jamie Monk von den Sunrise Divers in Phuket umgehend beantwortet. Den Preis empfanden wir als fair und die Bezahlung per Kreditkarte über das Online-Portal problemlos. Dafür ein herzliches Dankeschön an Jamie, der für die Administration bei den Sunrise Divers zuständig ist.



Oberdeck mit Ess- und Aufenthaltsbereich

Jetzt gab es für uns nichts mehr zu tun als unsere Reise anzutreten und zum verabredeten Zeitpunkt der Abholung im Hotel bereit zu sein. Mit Thailändischer Pünktlichkeit (30 Min. verspätet) wurden wir abgeholt, das Tauchgepäck verladen und mit 12 weiteren Tauchern zum Strand von Patong gefahren. Mittels Langboot wurden zuerst die Passagiere, dann das Gepäck zum Schiff überführt und wir versammelten uns erstmals vollzählig auf dem Oberdeck, wo wir all die Leute kennen lernten, mit denen wir die nächsten sechs Tage gemeinsam verbringen würden.

Die wichtigsten waren natürlich die beiden Divermaster der Colona VI: Steve (aus England) und Alberto (aus Kolumbien). Ihnen gehört unser grösster Dank für die absolut professionelle und kompetente Durchführung des Tauchbetriebs und als Ansprechpersonen für alle Belange an Bord während der nächsten sechs Tage.



Frühstücksbuffet nach dem ersten Tauchgang
Weiter wurde die Thailändische Crew und, ganz wichtig, die Thailändische Köchin vorgestellt. Ihr gebührt ein riesengrosses Lob für das absolut hervorragende Thailändische Essen, welches wir jeden Tag in grossen Mengen geniessen durften. Hier sei aber ganz klar drauf hingewiesen, dass es zum Mittag- und Abendessen fast ausschliesslich Thailändisches Küche gab. Wer keinen Reis mag könnte es daher an Bord etwas schwerer haben. Liebhaber der Asiatische Küche werden aber für das Essen an Bord voll des Lobes sein. Bei jeder Mahlzeit standen am Buffet immer drei unterschiedliche Gerichte zur Auswahl, dazu noch eine Suppe und frisches Obst zum Nachtisch, dazu natürlich immer Reis. Zum Frühstück gab es Spiegelei oder Rührei mit Toastbrot, Speck oder Schinken, Marmelade und Honig sowie Kaffee und Tee. Zum Early-Morning-Dive und zwischen den Mahlzeiten konnte man sich an verschiedenen Süssigkeiten und Snacks gütlich tun.



Die Austrüstung steht bereit für den Tauchgang
Die Kabinen lagen auf dem unteren Deck auf der Höhe der Tauchplattform, bis auf die Grosskabine mit Doppelbett auf dem oberen Deck auf der Höhe des Aufenthalts- und Essbreichs. Die Kabinen waren zwar klimatisiert, aber die Temperatur und das Gebläse waren nicht individuell pro Kabine regulierbar. Und hier liegt auch einer der grössten Kritikpunkte, nämlich dass die Klimaanlage ein ziemlich wildes Eigenleben führte. Zeitweise war es eisig kalt, dann wieder tropisch heiss und feucht. Dies führte dazu, dass wir und andere Tauchgäste mehrere Nächte auf Deck verbracht haben, wo das Klima in der Nacht sehr angenehm war. Ein weiterer Kritikpunkt lautet, dass es ausserhalb der recht engen Kabine keinen weiteren Stauraum mehr gibt. Sämtliches Gepäck musste daher in der Kabine unter dem Bett platz finden. Für grossvolumige Tauchtaschen war da aber schlicht zuwenig Stauraum vorhanden. Zum Schluss mussten vier grosse Taschen für den Rest der Reise offen auf dem Oberdeck deponiert werden. Die Kabinen war recht eng (´knuffig´), die Stockbetten aber ausreichend lang, dazu gab es einen kleinen Einbauschrank und etwas Ablagefläche. Alle Kabinen verfügen über ein eigenes WC mit Dusche, allerdings ohne warmes Wasser. Da man sich ohnehin fast nie in der Kabine aufgehalten hat, sondern immer irgendwo auf dem Tauch- oder Oberdeck, konnten wir mit diesen Verhältnissen problemlos leben.



Das Tagesprogramm
Jetzt aber zum wesentlichen Teil der Reise, dem Tauchen. Die beiden Divemaster Steve (spricht Englisch und Französisch) und Alberto (spricht Englisch, Spanisch und Italienisch) teilten uns in zwei Gruppen auf. Dabei wurde selbstverständlich auf die jeweilige Präferenz der Taucher Rücksicht genommen. Wir kannten bisher niemand von den anderen Gästen, haben uns aber von Anfang an sehr gut mit allen verstanden. Geredet wurde ein munteres durcheinander von Englisch, Französisch, Italienisch und Deutsch.

Mit Ausnahme des Schlusstags wurden vier Tauchgänge angeboten (am Schlusstag waren es zwei). Geweckt wurde um 6:00 Uhr, der Early Morning Dive startet jeweils vor 07:00 Uhr, anschliessend gab´s das Frühstück. Der zweite Tauchgang fand zwischen 09:30 und 11:00 Uhr statt, gefolgt vom Mittagessen. Am Nachmittag gings zwischen 13:00 und 14:30 weiter, gefolgt von Tee und Gebäck. Der abschliessende Dämmerungs- oder Nachttauchgang fand zwischen 16:30 und 19:00 statt, danach wurde das Abendessen aufgetragen.



Eine Gruppe Wimpelfische

Vor jedem Tauchgang gab es ein ausführliches Brieving. Mittels grossformatiger Karten wurde der Tauchplatz erklärt, die Tiefen durchgegeben, die interessantesten Stellen beschrieben und die Fische beim Namen genannt. Bei jedem Tauchgang waren Steven und Alberto bei ihrer jeweiligen Gruppe als Guides mit dabei und führten uns zu den Sehenswürdigkeiten unter Wasser. Die beiden Guides wechselten täglich die Gruppe, sodass wir abwechselnd mit Steve und Alberto unterwegs waren. Die Tauchgänge starteten in der Regel von der Tauchplattform des Schiffs und dauerten zwischen 40 und 60 Minuten. Aufgetaucht wurde immer mit Strömungsboje, so dass uns die Crew orten und mit dem Schiff abholen konnte. Nur in einem Fall mussten wir aufgrund der Lage des Riffs und der Strömung mit dem Zodjak aufgenommen werden und in einem Fall zogen wir es vor, die Strecke zum Schiff zurückzuschwimmen.



Fische wohin man sieht

Die Tauchplätze waren u.a. die Similan Inseln, die Insel Surin und der Richelieu Felsen. Von allen drei Orten war der Richelieu Felsen mit Abstand der beste Tauchplatz. Alle Taucher hätten sich gerne noch mehr Tauchgänge an diesem Ort gewünscht, aber aufgrund von Wetter und Strömung mussten wir nach drei Tauchgängen weiterfahren. Es wurden viele verschiedene Tauchplätze angesteuert, einige davon auch doppelt aber zu unterschiedlichen Zeiten, sodass sich über alles gesehen ein sehr abwechslungsreiches Tauchprogramm.

 



Gorgonien bestimmen die Unterwasserlandschaft

Hieraus ergeht auch ein grosses Kompliment an den Kapitän und die Crew, der das Schiff sehr sicher und genau zu den Tauchplätzen manövrierte. Die Crew half uns Tauchern immer sehr bereitwillig und stets freundlich beim An- und Ablegen der Ausrüstung sowie beim Ein- und Ausstieg aus dem Meer. Bei so viel Hilfe und Unterstützung von Nicht-Tauchern vergisst man anfänglich den Buddy-Check, was uns bei einem TG zum Verhängnis wurde. Bei meinem Jacket war der Auslassventilzug unter dem Trageriemen eingeklemmt und gespannt, sodass das Ventil stets geöffnet war. Dadurch konnte ich das Jacket unter Wasser nicht mehr aufblasen. Leider haben wir das erst festgestellt, nachdem ich den halben Flascheninhalt durch das offene Ventil ins Wasser geblasen hatte. Daher sollte bei aller Freundlichkeit, Hilfe und Unterstützung durch die Bootscrew die eigene und die Ausrüstung des Partners vor dem Einstieg immer genau kontrolliert werden.



Die Sepien waren das Highlight

Die Unterwasserlandschaft war anders als wir uns das z.B. von Roten Meer her kannten. Vor allem durch den oft bewölkten Himmel war das Wasser nicht so hell und klar und die Farben etwas gedämpft. Zudem bestehen die Inseln aus Felsgestein und nicht aus Korallenbänken, sodass man nicht diese üppige, farbenfrohe Korallenlandschaft vorfindet wie im Roten Meer oder auf den Malediven. Meistens betauchten wir Felstürme an denen Korallen wachsen. Dazu gab es grosse Fischschwärme und riesige Grogonen zu bewundern. Nachdem man sich an die UW-Landschaft gewöhnt hatte, hat das Tauchen auch hier riesigen Spass gemacht. Die Felslandschaften bieten zudem viele Schluchten und Gänge, durch die hindurchgetaucht werden kann. Das Highlight für uns waren die Sepien, die wir hier zum ersten mal sahen.



Prächtige Fische und Fischschwärme überall

Aber auch diese Tauchsafari ging zu Ende. Am letzten Tag gab es immerhin noch zwei Tauchgänge, bevor sich das Schiff auf die Rückfahrt nach Phuket machte. Dort angekommen wurden wieder abermals mit dem Langboot an Land gebracht und mit dem Bus zu den Hotels gefahren. Auch dies hat bestens geklappt und wir standen wieder in gleichen Hotelhalle in der wir die Reise vor sechs Tagen angetreten hatten.

Zusammenfassung
Es war eine unvergessliche und wunderschöne Tauchsafari, die wir so jederzeit wieder machen würden. Das Schiff war für uns passend von der Grösse, ohne viel Luxus dafür aber sehr gemütlich und sauber. Das Thailändische Essen an Bord war ein Traum, die Tauchguides absolut perfekt und die Crew sehr freundlich und hilfsbereit. Die Organisation hat von Anfang bis zum Schluss gut geklappt und die beiden Tauchguides haben zusammen mit dem Kapitän die besten Tauchplätze für uns ausgesucht. Zusammen mit den netten Tauchkollegen haben wir uns sechs Tage lang rundum wohl gefühlt.